Bad Oeynhausen. Es ist eng bei Helmerding. Das beginnt auf dem Parkplatz an der Königstraße, setzt sich in den Büros fort und macht auch vor den Produktionshallen nicht Halt. Da eine Expansion am Standort unmöglich ist, will der Maschinenbauer umziehen. „Wir haben ein 37.000 Quadratmeter großes Grundstück in Wulferdingsen gekauft“, berichtet Jakob Dirksen, der seit 1. Juli 2016 neuer geschäftsführender Gesellschafter bei Helmerding ist. Und der in diesem dreiviertel Jahr die Firma schon kräftig umgekrempelt hat.

„Als ich das erste Mal vor dem Firmengebäude stand, habe ich mich gefragt: Willst du dir das wirklich antun“, erinnert sich Dirksen. Klein, eng, in die Jahre gekommen, nicht wirklich repräsentativ, direkt an der Bahn, an schmalen Zuwegen gelegen – so erschien ihm das Gebäude an der Königstraße 132. Seine Antwort lautete dennoch: ja. „Denn das Produkt ist sehr gut. Das Unternehmen hat großes Potenzial“, urteilt der 57-Jährige.

Helmerding stellt elektromechanische Pressen her. „Eingesetzt werden sie überall, wo Metall verformt wird: in der Autoindustrie, der Rüstungsindustrie oder der Medizintechnik“, beschreibt Dirksen. Helmerding baut hoch spezialisierte Maschinen, aber auch vielseitig einsetzbare. „Mit unseren Pressen kann man Kochtöpfe herstellen, aber auch Kalaschnikows“, flachst Dirksen. Um aber gleich zu betonen, dass der russische Gewehrhersteller nicht zum Kundenstamm von Helmerding gehört.

Wir haben ein 37.000 Quadratmeter großes Grundstück in Wulferdingsen gekauft.

Pressen, das ist die Kernkompetenz von Helmerding. „Und die werden wir weiter ausbauen“, sagt der Diplom Ingenieur. Dazu will er dem Unternehmen einen weiteren Markt erschließen. „Wir stellen nun auch Automatisierungsanlagen her“, sagt Dirksen. Zum einen sind das Maschinen, die vor und hinter den Helmerding-Pressen eingesetzt werden können. „Aber auch Anlagen, die unabhängig von unseren Pressen arbeiten“, erläutert der Ingenieur. Und führt ein Beispiel vor: In der Montagehalle stehen drei gläserne Kästen voller Kabel und Roboterarme. Aus 15 Einzelteilen soll diese Anlage künftig in China die Verstellung für Volvositze zusammenfügen, und das in atemberaubender Geschwindigkeit. „Alle 4,8 Sekunden ein Teil“, sagt Dirksen.